Welpe liegt auf einem Teppich und macht ein trauriges Gesicht

Giardien beim Hund - Was ist zu tun?

Viele Hundebesitzer entwurmen ihre Hunde regelmäßig, um sie vor einem Wurmbefall zu schützen. Manchmal kommt es vor, dass trotz einer Wurmkur der Hund an wiederkehrenden Durchfällen leidet. Viele Menschen vergessen, dass nicht nur Würmer, sondern auch Einzeller in den Verdauungstrakt des Hundes gelangen können. Solche Einzeller sind zum Beispiel Giardien.

 

Was sind Giardien?

Giardien sind kleine Dünndarm Parasiten, die sich durch Geißeln fortbewegen. Giardien kommen auf der ganzen Welt vor und stellen besonders für Welpen oder alte, schwache Hund eine Gefahr dar. Sie docken sich mit einer saugnapfähnlichen Haftscheibe an die Darmwand des Hundes und ernähren sich vom Darminhalt des Tieres. Dadurch kann es zu einer Schädigung der Darmwand kommen. Eine Infektion mit Giardien nennt man auch Gardiose.

 

Entwicklungszyklus der Giardien

Die Hunde nehmen Giariden über ihre Dauerform, die Zyste auf. Durch lecken oder den Kontakt mit einem infizierten Hund gelangen diese in den Körper des Hundes. Einige wenige Zysten reichen bereits aus, um den Hund zu infizieren. Im Körper angelangt, wandern sie weiter, bis sie im Darm des Hundes angekommen sind. Dort docken sie sich an, ernähren sich vom Darminhalt und kleinen Teilen der Darmschleimhaut und vermehren sich. Bevor die Giardien mit dem Kot ausgeschieden werden, verändern sie ihre Gestalt und bilden wieder Zysten. Dadurch sind die Giardien mit einer Hülle umgeben, die sie vor äußeren Einflüssen schützt. Sie können im Kot bis zu einer Woche ansteckend sein, in feuchter Umgebung fühlen sie sich besonders wohl. Ein Überleben der Giardien begünstigt etwa die Zwingerhaltung, nasser Rasen, ein hoher Tierbestand und unhygienische Zustände. Unter diesen Umständen können Giardien bis zu drei Monaten überleben.

 

Wie kann sich mein Hund anstecken?

Oft sind Hunde aus Süd- und Ost Europa, durch die oben genannten Umstände, mit Giardien infiziert. Eine Übertragung erfolgt häufig durch kontaminiertes Wasser und über den Kot, z.B. durch gegenseitiges Beschnüffeln oder Lecken am eigenen After. Wer sich einen Hund aus dem Ausland holen möchte, sollte daher vorher seinen Hund auf Giardien testen lassen, um eine Giardiose auszuschließen und die Ansteckung weiterer Hund zu verhindern. Da die Überlebensdauer der Giardien als Zysten sehr lang ist, können sich Hunde auch durch Lecken am Boden oder anderer infizierter Stellen wieder infizieren. Das ist auch möglich, nachdem der Hund entsprechend behandelt wurde. Hygiene ist deshalb die oberste Priorität. Alle Bezüge, Kissen, Decken und Liegeplätzen müssen gewaschen werden. Die Böden sollten mit Desinfektionsreiniger gründlich gereinigt werden, um eine Reinfektion zu verhindern.

 

Symptome einer Giardiose

Hunde mit einem guten Immunsystem zeigen häufig keine Symptome eines Giardienbefalls. Hunde mit einem geschwächten Immunsystem und einer geschädigten Darmflora hingegen können durch eine Giardiose ernsthafte Beschwerden entwickeln, die zu Langzeitschädigungen führen können.

Typische Symptome einer Giardiose sind:

· Durchfall (hellere, gelbliche Farbe, schleimig, blutig)

· Der Durchfall kann für einige Tage verschwinden und dann zurückkehren

· Blähungen

· Erbrechen

· Gewichtsabnahme

· Fieber

· Stumpfes Fell und Schuppenbildung

 

Feststellung & Behandlung der Giardiose

Festgestellt werden kann ein Befall mit Giardien nur durch eine Kotuntersuchung beim Tierarzt. Wichtig ist, dass über mehrere Tage Kot eingesammelt wird, da nicht in jedem Häufchen Giardien sein müssen. Diese Sammelkotprobe wird dann im Labor untersucht. Am besten nutzen Sie dafür ein Sammelgerät und verstauen dann den Kot in einer gut verschließbaren Dose.

Im Falle eines positiven Befalls erfolgt nach Anleitung des Tierarztes eine Behandlung mit dem Wirkstoff Fenbendazol. Der Hund erhält drei bis fünf Tage lang ein Präparat mit dem Wirkstoff. Um sicher zu gehen, dass die Behandlung angeschlagen hat, ist es sinnvoll, nach einer Woche die Kotuntersuchung zu wiederholen. Nach einem neuen Erregernachweis wird die Behandlung wiederholt. Giardien können sich im Gallengang verstecken, sodass eine Behandlung zu diesem Zeitpunkt unwirksam ist.

Besonders wichtig ist, wie oben bereits geschrieben, dass eine strenge Hygiene eingehalten wird. Nicht nur alle Liegeplätze sollten regelmäßig gereinigt werden. Alle Näpfe müssen ebenfalls täglich mit kochendem Wasser ausgespült werden.

Bei Giardien handelt es sich um eine Zoonose. Das bedeutet, dass die Parasiten auch auf den Menschen übertragbar sind. Doch keine Panik- eine Übertragung ist eher selten. Es sollten trotzdem ein paar Regeln beachtet werden. Nachdem man den Hund angefasst hat, sollte man sich die Hände waschen und alle anderen Hygienemaßnahmen befolgen. Hinterlassenschaften sollten besonders gründlich entfernt werden, um eine Ansteckungsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren. Hundekontakte sollten, so leid es einem Hundebesitzer auch tut, ebenfalls für die Dauer der Behandlung vermieden werden.

Fazit

In aller Regel sind Giardien für Hund und Mensch nicht besonders gefährlich. Kranke, junge und alte Hunde sind jedoch aufgrund ihres Immunsystems besonders gefährdet eine Giardiose zu entwickeln. Unbehandelt kann diese zu ernsthaften Symptomen führen. Eine Ansteckung kann auf vielen Wegen erfolgen, weshalb ein frühzeitiges Erkennen und Behandeln besonders wichtig ist. Außerdem ist auch eine gute Beziehung zum Hund notwendig. Das bedeutet, dass zum Beispiel Verhaltensänderung aufgrund von Krankheit oder ähnliches schnell erkannt werden und somit rechtzeitig gehandelt werden kann.

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